
Auf der Insel Rügen gab es eine Gasexplosion. In Putgarten im Norden der Insel ist am Freitagmorgen ein Feuer ausgebrochen und hat mehrere Häuser zerstört. Wie erste Ermittlungen der Polizei ergaben, explodierte vermutlich eine Gasheizung in einem zu der Zeit unbewohnten Ferienhaus. Die Trümmerteile flogen etliche Meter weit und beschädigten dabei mindestens 13 andere Häuser in der Ferienhausanlage am Ortsrand und auch mehrere abgestellte Autos. „Zum Glück wurde niemand verletzt“, sagte Bürgermeisterin Iris Möbius (CDU) der Deutschen Presse-Agentur. Den Gesamtschaden gab ein Polizeisprecher mit mindestens einer Million Euro an. Nun ermittelt die Polizei wegen Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung.
Das Feuer erfasste auch ein zweites reetgedecktes Nachbarhaus, das in wenigen Minuten auch in vollem Umfang brannte. Dessen Bewohner konnten sich nur mit Hilfe von Zeugen aus dem Haus befreien. Die Polizei sprach von fünf Menschen, die rechtzeitig flüchten konnten.
Gasexplosion auf Rügen hinterlässt Millionenschaden

Erst vor kurzer Zeit soll es Arbeiten an der Gasleitung und am Gaszähler des Ferienhauses gegeben haben, in dem es zur Explosion kam. Das wurde bei den Ermittlungen bekannt. Nun werde geprüft, ob jemand die Explosion fahrlässig verursacht hat oder ob es einen technischen Defekt gab. Dazu hat die Staatsanwaltschaft den Einsatz eines Brandgutachters angeordnet. Dieser soll den Unglücksort noch am Wochenende in Augenschein nehmen.
Das Ferienhaus, das einem Mann aus Leipzig gehört, war am Freitagmorgen explodiert. Von dem Haus blieb kaum etwas übrig, Augenzeugen sprechen von einem regelrechten Trümmerfeld. Die Wucht der Explosion war in mehreren Kilometern Entfernung noch zu spüren, wie Anwohner sagten.
Im Einsatz waren etwa 70 Feuerwehrleute, um die Flammen zu löschen und ein Übergreifen des Brandes auf weitere reetgedeckte Gebäude zu verhindern. Die Gemeinde richtete einen Treffpunkt für die betroffenen Bewohner an der Kulturscheune ein.
Zum größten Teil haben die Häuser in Putgarten mit Schilf gedeckte Dächer, die besonders brandgefährdet sind. Die betroffenen Häuser stehen wenige Meter vor der Nordspitze Rügens mit dem Kap Arkona. Weitere Einzelheiten sind laut Polizei noch nicht bekannt.
dpa/bani