
Rasend schnell und ziemlich unerwartet schoss die südkoreanische Serie „Squid Game“ weltweit an die Spitze der Netflix-Charts. Rund 111 Millionen Accounts in aller Welt haben die Serie geschaut und somit für den erfolgreichsten Serienstart in der Netflix-Geschichte gesorgt.
Der Inhalt sollte den meisten von Euch bekannt sein: In brutalen Wettkämpfen spielen hochverschuldete Menschen um sehr viel Geld. Wer verliert, wird getötet. Bei den Wettkämpfen handelt es sich um koreanische Kinderspiele.
Plan zur Serie über Jahre gereift
Doch wie ist dieser unvergleichliche Hype zu erklären und warum hätte es die Serie, die in über 90 Ländern auf dem ersten Platz des Streamingdienstes kletterte, fast nicht gegeben?
Vor über zehn Jahren hat der Regisseur Hwang Dong-hyuk bereits an dieser Geschichte gearbeitet, doch Investoren hielten vor allem die brutalen Mordszenen für zu übertrieben, außerdem sei die Handlung unlogisch.
Laut dem Regisseur habe sich die Welt in den letzten Jahren allerdings so sehr verändert, dass die Story nun realistischer und nachvollziehbarer sei. Zu erklären sei dieser Wandel vor allem durch die Corona-Pandemie, welche die Schere zwischen Arm und Reich noch weiter verdeutlicht habe.
Nachvollziehbare Motive der Figuren
Um nun die Furore um „Squid Game“ zu verstehen, muss man bei ganz grundliegenden Aspekten anfangen. Die Charaktere bekommen ausreichend Zeit, ihre Motive und Hintergründe zu erklären; vor dem Fernseher ist man also nicht nur teilnahmsloser Zuschauer, sondern fiebert aktiv mit. Viele Charaktere, wie Seong Gi-hun, eine zentrale Figur der Geschichte, haben nachvollziehbare Motive, das Preisgeld zu gewinnen, und wecken beim Zuschauer Sympathie.

Die Mischung aus Drama, Gesellschaftskritik und Survivalhorror ist eine packende Kombination. Hinzu kommen noch die ganz bewusst eingesetzten Cliffhanger, die zum Bingewatchen anregen.
Internet-Challenges und Diskussionsforen
Außerdem helfen der wachsenden Beliebtheit der Serie noch zahlreiche Diskussionen in den sozialen Medien. Die brutalen Mordszenen, in denen oftmals viel Blut fließt, werden heiß diskutiert, was der Serie natürlich in die Karten spielt.

Die sogenannte „Squid Game Challenge“ ist dann der finale Durchbruch gewesen. In einem der Spiele müssen die Teilnehmenden aus Zucker-Keksen Formen ausstechen, z.B. einen Stern, einen Kreis, ein Dreieck oder einen Regenschirm. Im Netz kursieren mittlerweile zahlreiche Rezepte, um die Plätzchen nachzubacken und das Spiel einmal selbst zu spielen.
Ob der Hype der Serie über mehrere Staffeln andauern kann, bleibt abzuwarten. Momentan gibt es aber wohl nichts, was bei unserer Generation auf der ganzen Welt so beliebt ist wie „Squid Game“.