
Die „Grand Theft Auto“-Reihe ist ein Teil meiner Jugend und auch heute entstaube ich gerne noch hin und wieder meine alte Playstation 2, lege „GTA: Vice City“ ein und bekomme fast Gänsehaut, wenn der Ladebildschirm startet. Die ikonische Musik und die so lebhaften Grafiken schaffen es noch immer, mir ein Lächeln zu entlocken.
Der erste Teil der „GTA“-Reihe erschien bereits 1997, doch das Spiel, das ein ganzes Genre prägen sollte und dem Entwicklerstudio Rockstar Games den endgültigen Durchbruch bescheren sollte, war „GTA III“ von 2001.
Erfolgreiche Serie Anfang der 2000er
Die offene Spielwelt, filmreife Geschichte und der düstere Look waren nicht nur eine Revolution der Konsolenspiele, sondern legte den Grundstein für eine der erfolgreichsten Gamingserien aller Zeiten. Ein Jahr später (2002) hat Rockstar mit „GTA: Vice City“ an den Erfolg des Vorgängers angeknüpft.

Die düsteren und dreckigen Straßen New Yorks wurden durch das sonnige und neonbeleuchtete Miami ersetzt. Die Scarface-Ästhetik triefte förmlich aus jedem Pixel.
In „GTA: San Andreas“ tauschte Rockstar erneut den Look. Aus Neon und Discomusik wurde ein 90er-Jahre Hood-Film, der wieder genau den Geschmack der Jugend traf.
Anfängliche Vorfreude auf neueste Trilogie
Diese drei Spiele haben eine ganze Generation geprägt und ohne Zweifel Legendenstatus erreicht. Als dann Anfang des Jahres die offizielle Bestätigung enthüllt wurde, Rockstar arbeite an verbesserten Versionen dieser ikonischen Trilogie, war meine Vorfreude und Aufregung kaum in Worte zu fassen.
Anfang November ist dann „GTA: The Trilogy – Definitive Edition“ erschienen und aus Aufregung wurde schnell Ernüchterung. Obwohl für mich außer Frage stand, dass ich die neue-alte Trilogie haben wollte, wartete ich mit dem Kauf. Bis zum Release wurden nämlich keine Spielszenen gezeigt. Kein gutes Zeichen und wie sich rausgestellt hat, wurden die schlimmsten Befürchtungen der Fans sogar noch übertroffen.
Weiche Konturen statt harter Pixel
Das Spiel ist eine einzige Katastrophe, voll mit technischen Fehlern und Bugs. Außerdem ist die „verbesserte“ Grafik sogar im Vergleich zu den Originaltiteln weniger ansehnlich. Viele Charaktere, die durch die pixelige Grafik der alten Konsolen erst ihren Charme bekamen, sehen jetzt wie weichgebügelte Abziehbildchen aus, die eher an „Sims“ erinnern.

Jeder einzelne Teil der Trilogie wirkt unfertig. An allen Ecken und Enden fehlen Texturen. Es wird sogar so schlimm, dass nach Abschluss einer bestimmten Mission, das Spiel jedes Mal abstürzt. Wie kann so etwas niemandem auffallen?!
Ungewohnt schlechte Qualität vom Entwicklerstudio
Rockstar hat bereits wenige Tage nach Veröffentlichung einige Verbesserungen angekündigt. Trotzdem ist es für mich rätselhaft, wie diese Probleme überhaupt in einem Spiel für 60(!) Euro auftreten können. Dass jetzt alle paar Wochen neue Verbesserungen herauskommen, kann nicht davon ablenken, dass das Spiel überhastet fürs Weihnachtsgeschäft released wurde.
Besonders bitter an dieser Tatsache ist, dass Rockstar Games eigentlich dafür bekannt ist, sich die nötige Zeit für ein perfektes Spielerlebnis zu nehmen. „GTA: The Trilogy – Definitive Edition“ ist also leider ein unfertiges Spiel, das allein durch den Nostalgie-Faktor punkten kann. Sonst durch überhaupt nichts.