Prinz Harry und Meghan in Düsseldorf: „Auf ewig dankbar“

Der britische Prinz Harry (2.v.r., Herzog von Sussex, und seine Frau Meghan (M), Herzogin von Sussex, kommen vor dem Rathaus an. Der Prinz und seine Frau kommen nach Düsseldorf, um für die "Invictus Games" 2023 zu werben, die von Prinz Harry mit ins Leben gerufen wurden. Dabei handelt es sich um paralympische Wettkämpfe für Soldaten, die im Krieg verletzt wurden. +++ dpa-Bildfunk +++ © picture alliance/dpa
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Der britische Prinz Harry hat sich bei der Stadt Düsseldorf und der Bundeswehr für deren Bereitschaft zur Ausrichtung der Invictus Games 2023 bedankt. Er sei ihnen „auf ewig dankbar“ für ihr großes Engagement, sagte Harry am Dienstag in einer kurzen Rede im Düsseldorfer Rathaus.

Harry und seine Frau Meghan wurden am Dienstagmittag (6.9.) von mehreren Hundert jubelnden Fans in der sonnigen Landeshauptstadt empfangen. Die Herzogin und der Herzog, die sich 2020 aus dem engeren Kreis der Königsfamilie losgesagt hatten, sind in Deutschland, um für die in einem Jahr stattfindenden Invictus Games zu werben. Die paralympischen Wettkämpfe von Kriegsveteranen sind eine Herzensangelegenheit des Prinzen.

Harry war als junger Mann selbst in einem Krisengebiet in Afghanistan eingesetzt. Als die britische Presse von dem Einsatz erfuhr und entsprechend berichtete, wurde er aus Sicherheitsgründen abgezogen. In der Maschine, mit der er nach England zurückflog, befand sich auch ein Soldat, der bei einer Patrouille durch einen Bombenangriff einen Arm und ein Bein verloren hatte. Diese und andere Begegnungen sollen entscheidend dazu beigetragen haben, dass Harry die Invictus Games mit initiierte.

Kleiner Hund war über den hohen Besuch nicht erfreut

Im Rathaus startete das offizielle Programm von Herzogin und Herzog: Beide trugen sich ins Goldene Buch der Stadt ein, wurden von prominenten Gästen empfangen und Harry hielt eine kurze Rede. Im Anschluss nahmen sich die beiden noch Zeit für die wartenden Fans, sprachen mit den Menschen, schüttelnden Hände und gaben Autogramme. Nicht ganz so erfreut über den Besuch war offenbar ein kleiner Hund: Er kläffte die beiden an. Harry fragte, ob der freundlich sei – und ging erst dann weiter.

Unter den Gästen im Düsseldorfer Rathaus war auch die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Sie sei erfreut, „weil der Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages unter unserer Federführung erreicht hat, dass die Invictus Games nach Deutschland kommen.“ Das sei ein langer Prozess gewesen. Und es sei eine große Freude, dass ihre Heimatstadt Düsseldorf die Wettkämpfe im kommenden Jahr ausrichten könne. „Dass Prinz Harry Schirmherr ist, ist für die Soldatinnen und Soldaten superwichtig. Dass er jetzt kommt, ist natürlich erfreulich“, ergänzte die FDP-Politikerin.

Meghan im legeren Sommer-Look

Der Herzog und die Herzogin zeigten sich zu ihrem Besuch in der sommerlichen Landeshauptstadt nicht nur volksnah, sondern auch recht leger: Meghan trug ein weißes geripptes Neckholder-Top und eine beige weite Hose. Harry kam im grauen Anzug, verzichtete allerdings auf eine Krawatte. Die Invictus Games sind eine Herzensangelegenheit für den Prinzen und Termine in diesem Zusammenhang eine der wenigen Gelegenheiten, zu denen er und seine Frau noch öffentlich auftreten.

Meghan fiel schon früher öfter auf, weil sie ungewöhnlich gedeckte Farben wie Beige trägt. Die Mitglieder der Königsfamilie tragen traditionell eher knallige bunte Farben – man sagt, damit das Volk sie immer direkt sieht.

Bruch mit der britischen Königsfamilie

Harry und Meghan leben seit Jahren mit ihren Kindern Archie und Lilibet im sonnigen Kalifornien – der alten Heimat von Meghan. Auch nach dem Wegzug nach Amerika liefert Riss zwischen dem Paar und dem Königshaus Stoff für etliche Geschichten und noch viel mehr Gerüchte. Dabei sind die Rollen von Gut und Böse im berüchtigten britischen Boulevard nicht erst seit dem offziellen Bruch klar vergeben.

Nach der anfänglichen Euphorie über den Neuzugang bei den Windsors hatte es schnell einen negativ-gehässigen Tenor gegeben, mitunter auch mit rassistischen Kommentaren zu Meghans afroamerikanischen Wurzeln.

Beim Thronjubiläum der Queen feierte das Paar mit, hielt sich jedoch dezent im Hintergrund und wurde dafür von der britischen Presse gelobt.

dpa/kar