
Der Kommentar„Beamten-Pensionen explodieren: Ein Minister zum Schämen und warum Lehrer keine Beamten sein sollten“ hat eine ganze Welle an Reaktionen ausgelöst. Wir dokumentieren an dieser Stelle Zuschriften, bei denen die Autorinnen und Autoren einer Veröffentlichung zugestimmt haben.
Wir freuen uns über Ihre Meinung
Schreiben Sie uns – jedoch nicht mehr als 1.100 Zeichen inklusive Leerzeichen. Kürzungen behalten wir uns vor. Einsendungen mit Anschrift und Telefonnummer bitte an XXX@ruhrnachrichten.de
Jochen Bensch schreibt:
„Würden Sie bitte einmal das Nettogehalt eines Angestellten und eines Verbeamteten bei gleichem Alter und Familienstand vergleichen? Bitte berücksichtigen Sie, dass der Beamte noch mindestens 500 Euro für seine Krankenversicherung von seinem Nettogehalt zahlen muss.
Pensionäre übrigens auch.
Hat sich NRW nicht auch einmal mit griechischen Staatsanleihen verspekuliert, die zur Finanzierung der Pensionen gedacht waren?“
Karin Haberer-Unger schreibt:
„Gut auf den Punkt gebracht und blutdrucksteigernd für jeden Leser oder jede Leserin, die nicht der Beamtenklientel zugehörig sind. Dieser Kommentar gehörte viel weiter gestreut.
Ein starkes Thema, wer noch beamtet werden sollte. Dieser Bereich müsste stark eingegrenzt werden und das Streikrecht sei doch dann jedem Lehrer und Verwaltungsbeamten gegönnt. Danke für Ihre kritischen Sätze.“
Klaus Au schreibt
„Es ist bequem, Recherchen von Schreibtisch durchzuführen, der Leser glaubt sowieso alles – dabei schreiben Sie einen horrenden Blödsinn!“
Johanna A. schreibt:
„Gut, dass Sie den Finger mal deutlich und schonungslos in die deutsche ,Beamtenwunde‘ legen. Da tickt eine Zeitbombe, dagegen ist der demographische Wandel und die immerhin selbst (!) eingezahlte Rente ein ,Ringelrein‘.
Nicht nur, dass die oft doppelt so hohe Pension von Arbeitnehmern und auch selbst noch von Rentnern über die Steuern finanziert wird. Das ist an sich schon ein ungeheuerlicher Skandal. Von der Ungleichbehandlung auch bei den Krankenkassen ist ja noch gar nicht die Rede gewesen.
Nein, ein anderes nicht monetäres und leider in seiner Wirkung völlig unterschätztes Argument spielt eine verheerende Rolle:
Beamte wissen nicht, was (Existenz-)Angst ist. Beamte arbeiten ,ergebnisoffen‘ und ohne Zeitdruck, sie bekommen ihr Geld auf jeden Fall. Ich weiß aus meinem Berufsleben, wie sich junge Menschen schlagartig verändern, wenn sie die Verbeamtung ,durch haben‘. Da feiern sie dann auch gern mal ihre Wehwehchen, haben reihenweise Problemschwangerschaften, lassen sich im Krankenhaus fürstlich versorgen und und und… Es gibt ja keine Fristen oder Gehaltseinschränkungen wie bei ,normalen‘ Angestellten.
Ich weiß natürlich, dass ich hier – ganz bewusst –- zuspitze und verallgemeinere.
Aber Menschen zeigen oft ihre hässliche Seite und nehmen sich Dinge heraus, wenn sie sich in wohliger Sicherheit wiegen können…
Es ist allerhöchste Zeit, dass mehr Menschen, die sich täglich im Kampf um die Existenz beweisen müssen, im Parlament sitzen.
Danke für Ihren so wichtigen Artikel, der schon viel Beifall gefunden hat.“
Bodo Novello schreibt:
„Sie haben so recht. Polizei, Feuerwehr da ist der Status ok. , aber der Rest muss nicht verbeamtet sein.
Ich habe einen Spruch schon seit langer Zeit: Ich kann gar nicht soviel fressen wie ich kotzen möchte, wenn ich diesen Beamtenladen betrachte.“
Ulrich Hoheisel schreibt:
„Sie sprechen mir aus der Seele! Beamtenstatus gern bei Polizei und Justiz. Lehrerinnen und Lehrer müssen nicht beamtet sein. Die Schieflage zwischen Pensionären und Rentnern muss schnellstens geradegerückt werden.
Und Fondsgelder mal eben zweckentfremdet zu verwenden, zeugt von einem leider inzwischen sehr verbreiteten Politikverständnis nach dem Motto: Ich muss dafür nicht geradestehen, Hauptsache, wir werden wiedergewählt.“
Klaus Merz schreibt:
„Ich bin über 40 Jahre Polizeibeamter gewesen und bin seit vie Jahren in Rente.
Ich bezahlte über 40 Jahre in eine private Krankenversicherung ein, um dann in diese übernommen zu werden. Ich habe 40 Jahre Beiträge bezahlt, ohne eine Leistung zu beziehen. Jetzt bezahle ich im Monat 200 Euro, um 30 Prozent meiner Kosten auszugleichen. 70 Prozent trägt das Land.
Um ein Gehalt von 3.000 Euro zu erhalten, muss man gewiss 5.000 Euro brutto bekommen
Beim Land ist das anders. Sie zahlen dir 4.000 Euro brutto, weil sie sich ja die Sozialabgaben sparen. Es liegt also am Bund oder Land!“
Bruno Lindemann schreibt:
„Wie ist es möglich, dass eine Einzelperson wie NRW-Finanzminister Markus Optendrenk eine so einschneidende Entscheidung treffen und umsetzen kann? Skandalös!“
Helmut Csellich schreibt:
„Ich stimme Ihnen in allen Punkten voll und ganz zu. Solche Artikel gibt es leider viel zu selten, ich glaube, dass die wenigsten die Zusammenhänge so genau kennen. Kein Wunder, dass die Politikverdrossenheit ständig zunimmt.“
Fritz Riedel schreibt:
„Einer Ihrer besten Kommentare. Ich unterschreibe alles.
Horst Kolod schreibt:
„Finde Ihren Artikel sehr interessant und informativ. Schön, dass auch über solche Themen berichtet wird. Die Frage ist leider, wer von unseren Politikern ist in der Lage, willens und kompetent, zu diesem Thema etwas zu bewegen? Ich wüsste bedauerlicherweise keinen oder kennen Sie einen?
Erfreulich, dass Sie solche Themen aufgreifen und darüber berichten. Weiterhin viel Erfolg und publizieren Sie mehr über solche Themen für Ihre Leser.“
Gustav Neuhäuser schreibt:
„Sie sprechen mir mit Ihrem Artikel so aus der Seele. Ich befürchte allerdings, dass es keine Änderung geben wird, solange überfällige Gesetze Beamte in den zuständigen Parlamenten blockieren.
Machen Sie weiter so in Ihrer Berichterstattung.“
Axel Bruns schreibt:
„Solange die Lehrer von den Ländern eingestellt werden, funktioniert die Umstellung auf den Angestelltenstatus nicht. Einige Länder haben es versucht, daraufhin haben sich die Lehrer in Bundesländern beworben, wo sie verbeamtet wurden. Seitdem wurde zurück gerudert und wieder verbeamtet.“
Alfons Beckmann aus Ahaus-Ottenstein schreibt:
„Im Grundsatz stimme ich Ihrer massiven Kritik zu, dass die Haushaltslage u.a. wegen der erdrückenden Pensionslasten durch das Beamtensystem keinen Gestaltungsfreiraum mehr hat, und nun sogar Fondsvermögen nicht zweckentsprechend verwendet wird.
Ihr Beispiel aber ausschließlich an Lehrern festzumachen, ist gleichwohl bedenklich.
Lehrer, die weit überwiegend auf allen Ebenen einen guten Job machen, haben eine gehörige Portion Verantwortung für die Zukunft unserer Gesellschaft. Lehrer bilden nicht nur aus, sie machen Menschen fit für berufliche Basis und ganz gewiss in Verantwortungsübernahme in Staat und Gesellschaft. Lehrer haben in einer massiv zunehmend pluralen Gesellschaftsform und ständiger Ausweitung heterogener problematischer Sozialstrukturen eine bedeutende strategische Verantwortung, deren Wert ich nicht minder ansetzen würde wie bei Feuerwehr und Sicherheitsbehörden.
Daher haben Lehrer Anspruch, auch nicht beispielhaft, nicht als die Pensionslastenverursacher ausschließlich zu gelten. Dafür sollten Sie besser einen großen Teil der Behördenadministration in Augenschein nehmen, denn dort wird nicht alles als bedeutend staatstragend angesehen werden dürfen, und schon gar nicht so fremdbestimmt und alleingelassen wie Lehrer. Nicht ohne Grund sind Quereinsteiger kaum zu finden.“
Gerhard Stranz schreibt:
„Gut, dass Herr Breulmann mit der seiner Zusammenfassung auf die schreiende Ungerechtigkeit aufmerksam gemacht hat, die sich durch das Beamtenrecht ergibt.
Nicht nur der NRW-Finanzminister müsste sich schämen, dass er die Pensionskasse plündert, sondern auch diejenigen, die als beamtete Beschäftigte die Vorzüge auskosten und in dem ,Beamtenapparat‘ diese Regelungen selber vorbereiten und diejenigen, die darüber entscheiden, mit großzügigen Versorgungsregelungen dafür gewinnen – vielleicht ist das sogar ,schmieren‘.
,Beamte‘ haben scheinbar überhaupt kein ,Unrechtsbewusstsein‘ und nehmen z.B. auch zusätzliche Leistungen der ,Beihilfe‘ in Anspruch, die ,normalen‘ Krankenversicherten nicht zur Verfügung stehen. Diese müssen bei der Inanspruchnahme von Hilfsmitteln immer höhere Eigenleistungen erbringen und möglichst die ,billigsten‘ Mittel wählen, während ,Beamte‘ faktisch alle tatsächlich entstehenden Kosten erstattet bekommen.
Das erscheint für Beamte ,ganz normal‘ zu sein. Ich halte es für höchst ,ungerecht‘.“
Thomas Görig schreibt:
„Ihnen scheint entgangen zu sein das Pensionäre von ihrer Pension ihre Krankenkasseneiträge zu leisten haben.“