Bürgermeister Tesche zum Zugunglück und dem Leid der Familien „Das möchte man nicht erleben“

Redakteur
Bürgermeister Christoph Tesche
Bürgermeister Christoph Tesche war auch am Morgen nach dem Unglück noch sehr mitgenommen. © Ralf Wiethaup
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Tesche war am Abend zum Unglücksort geeilt, nachdem er von Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen und den städtischen Einsatzkräften von den Vorkommnissen unterrichtet worden war. „Ich bin sofort dorthin gefahren, um mich direkt über die Lage zu informieren, und habe dort mehrere Stunden verbracht.“ Erst um ein Uhr morgens war er wieder zu Hause, doch an Schlaf war nicht zu denken: Zu sehr wirkten die Ereignisse und Eindrücke nach. „Ich habe quasi kein Auge zugemacht“, so der Bürgermeister.

Die besondere Tragik des Abends habe auch darin bestanden, dass die Familien über eine lange Zeit nicht darüber aufgeklärt werden konnten, ob und wie sie betroffen sind. „Irgendwann wurde bekannt, dass ein Kind verstorben und ein weiteres mit schwersten Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, doch die Identitäten waren lange nicht klar. Die Ungewissheit war groß.“

Gesteigert habe sich die Dramatik schließlich noch, als die betreffenden Angehörigen benachrichtigt wurden, die dann auch noch identifizieren mussten: „Das ist eine Situation, die man nicht erleben möchte.“

Christoph Tesches ausdrücklicher Dank galt allen Hilfskräften: „Die Feuerwehr war da, Polizei und Bundespolizei auch. Notfallseelsorger, Rettungssanitäter und Notärzte ebenfalls. Alle sind professionell und zielgerichtet, aber auch sehr angemessen besonnen vorgegangen.“

Und natürlich sprach der Bürgermeister den betroffenen Familien auch im Namen der Recklinghäuser Bürgerschaft sein Beileid aus: „Hoffentlich sind sie nicht allein und erfahren viel Unterstützung. Aber ich denke in diesen Stunden auch an den Lokführer, der dieses Ereignis verarbeiten muss.“