Schulfrieden über eigenen Idealismus: Hut ab, Frau Deuker
Klassenübergreifender Unterricht, ja oder nein? Wenig drang von der Schulkonferenz am Mittwochabend in Olfen an die Öffentlichkeit. So viel ist aber bekannt: Die zwölf Lehrer- und Elternvertreter der Wieschhofschule fanden keine klare Antwort auf die Frage. Die Hälfte stimmte dafür und die Hälfte dagegen. Wer welche Position vertrat, ist nicht bekannt.
Wie bei Stimmgleichheit vorgesehen, fiel die endgültige Entscheidung damit in die Hände von Schulleiterin Petra Deuker. Deuker gilt als jahrelange Verfechterin des Konzepts, auch wenn die Wieschhofschule damit in NRW fast allein auf weiter Flur steht.
Es wäre also ein Leichtes gewesen, weiter am bisherigen Weg der Schule festzuhalten. Aber Deuker entschied sich anders, gegen ihren eigenen Idealismus. „Um den Schulfrieden wieder herzustellen“, wie sie in einem Brief an die Eltern schrieb. Egal wie diese Entscheidung zu Stande kam, im Sinne der Schule und damit auch der Schülerinnen und Schüler zu handeln, zeigt Größe.
Eine Schulleiterin, die über den eigenen Schatten springt, darf auch für die vielen Kinder der Schule zum Vorbild dienen. Mitte März zeigten die bereits ihre Zivilcourage bei einer Friedensdemo für die Ukraine. Mit diesem Gemeinschaftsgeist wird im Sommer auch die Umstellung auf den jahrgangsreinen Unterricht gelingen.