Küchen-Desaster - das sind die Reaktionen auf den Spendenaufruf

Redakteur Oer-Erkenschwick
DerBbergbau- und Geschichtsverein bekommt eine 1000-Euro-Spende von der Sparkasse Vest: (v.l.) Direktor Andreas Peschl, Vereinsvorsitzender Markus Pliska und der stellvertretende Sparkassenleiter Ulrich Falk. © Jörg Gutzeit
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Das Bergbaumuseum freut sich über Zuwachs. Zu den Ausstellungsstücken zählt neuerdings auch ein Verletztentransportwagen. „Wir haben das Bergbaurelikt ganz zufällig auf der ehemaligen Schachtanlage Grimberg in Bergkamen entdeckt. Wir haben bei der Ruhrkohle angefragt, ob wir den Wagen für unsere Ausstellung bekommen können. Der Vorstandsvorsitzende Peter Schrimpf meinte, dass wir ihn haben können, bevor er dort verrottet“, sagt der Vorsitzende des Bergbau- und Geschichtsvereins Markus Pliska.

Verletztentransportwagen muss in Oer-Erkenschwick noch restauriert werden

Solche Verletztenwagen befanden sich Untertage an weit entfernt gelegenen Orten, um bei Notfällen eingesetzt zu werden. Mit ihm konnten Verletzte liegend zum Schacht transportiert werden. „Unser neuestes Museumsstück müssen wir natürlich erst noch restaurieren, bevor wir es ausstellen“, meint Pliska. Der Verein besitzt schon zwei Personenwagen und eine Grubenlok.

Fahrtüchtig sind die Grubenfahrzeuge allerdings nicht. „Wir haben auf unserem Museumsgelände keine Schienen. Deshalb haben wir aus der Lok auch das Öl abgelassen. Sie steht zurzeit in der Werkstatt und wird nach der Reparatur ein Ausstellungsstück zum Anschauen und Anfassen und eignet sich auch hervorragend als Spielplatz für Kinder“, meint der Vorsitzende.

1.000-Euro-Spende von der Sparkasse Vest nach dem Küchen-Desaster

Freuen kann sich der Verein auch über eine großzügige finanzielle Unterstützung. Der Direktor der Sparkasse Vest in Oer-Erkenschwick, Andreas Peschl, und sein Stellvertreter Ulrich Falk überreichten Pliska am Freitag eine Spende in Höhe von 1.000 Euro. „Wir haben von dem Küchen-Debakel aus der Zeitung erfahren und wollen den Bergbau- und Geschichtsverein gerne dabei unterstützen, den Schaden zu beheben“, sagte Peschl.

Markus Pliska präsentiert stolz das neueste Exponat des Bergbau-Museums: ein Verletztenfahrzeug. © Jörg Gutzeit © Jörg Gutzeit

Denn beim Unwetter am Mittwochabend, tröpfelte es nicht nur durch das undichte Museumsdach, wenig später krachte mit einem lauten Knall die Küche hinter der ehemaligen Steigerstube zusammen. Sachschaden: rund 2.000 Euro.

Weil die Vereinskasse nach der langen Coronapause, während der der gemeinnützige Verein weder Eintrittsgelder noch Vermietungsgebühren für die Revierbude einnehmen konnten, ziemlich leer ist, startete der Verein über dieser Zeitung einen Spendenaufruf. Denn neben den Hängeschränken sind bei dem Sturz auch sämtliche Teller und Tassen zu Bruch gegangen – auch die Kaffeemaschine.

Zahlreiche Spender aus Oer-Erkenschwick für das Bergbaumuseum

„Etliche Oer-Erkenschwicker haben uns Geschirr gespendet. Wir haben jetzt auch wieder eine Kaffeemaschine. Uns wurden auch mehrere gebrauchte Küchenzeilen angeboten. Aber leider keine passende. Wir werden jetzt wohl eine neue Küche anschaffen müssen“, meinte Pliska. Die jetzt zerstörte Vorgänger-Küche war immerhin schon 25 Jahre alt, bevor sie vor 20 Jahren im Bergbaumuseum aufgebaut wurde, ein Geschenk von Pliskas Großmutter an den Verein.

Den für den 28. August geplanten „Tag des Bergmanns“ hatte der Bergbau- und Geschichtsverein wegen der Pandemie frühzeitig abgesagt. „Die Feierstunde zum 20-jährigen Bestehen des Bergbau- und Geschichtsvereins am 21. November findet auf jeden Fall statt. Allerdings wegen Corona in abgespeckter Form mit maximal 50 Teilnehmern. Eingeladen werden vor allem verdiente Helfer und Sponsoren“, kündigt Pliska an.

Das Museums-Team hat inzwischen Verstärkung bekommen. Pliska meint: „Wir konnten junge Leute vom Bergmannsverein für die Mitarbeit gewinnen. Interessierte sind jederzeit willkommen. Wir suchen auch noch Helfer für einzelne Führungen im Museum. Möglicherweise auch etwas für Leute, die nicht regelmäßig Zeit haben, im Team mitzuarbeiten.“

dann ist das bergbaumuseum geöffnet
  • Das Bergbaumuseum, Am Ziegeleitor, ist seit Juni wieder geöffnet. Inzwischen waren auch schon wieder zwei Kindergartengruppen zu Besuch. Auch Termine für Hochzeiten „Untertage“ und Feiern in der „Revierbude“ wurden schon gebucht.
  • Regelmäßige Öffnungszeiten des Museums sind: Mittwochs und Samstags jeweils von 10 bis 13 Uhr. Zusatztermine für Gruppenbesichtigungen können über ein Kontaktformular vereinbart werden.
  • Der Eintrittspreis beträgt für Erwachsene 5€, Jugendliche (bis 17 Jahre) 3€, Schulklassen 1€ pro Person, Kindergartengruppen haben freien Eintritt.
  • Kontakt: Tel. 0173/6080500, im Netz: www.museum-oe.de
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