S-Bahn-Haltepunkte in Herten Wann können auch in Westerholt Fahrgäste einsteigen?

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Die Hertener Stadtbaurätin Janine Feldmann äußert sich zur Planung für den Westerholter S-Bahn-Haltepunkt.
Die Hertener Stadtbaurätin Janine Feldmann äußert sich zur Planung für den Westerholter S-Bahn-Haltepunkt. © Bergmannshoff / Stadt Herten
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Am 11. Dezember 2022 ist der S-Bahn-Haltepunkt Herten in Betrieb gegangen – fast 40 Jahre nach der Stilllegung des Personenverkehrs auf der Strecke. Damals, 1983, endete auch die Ära des Westerholter Bahnhofs. Daher schauen jetzt manche Westerholter etwas neidisch in Richtung Herten und fragen sich: Und wir?

Tatsächlich ist die ursprüngliche Planung, dass mit einem Jahr Versatz auch in Westerholt wieder S-Bahnen halten sollen, passé. Bei der Eröffnungsfeier in Herten-Mitte stellte die Vorstandssprecherin des Verkehrsverbundes Rhein Ruhr (VRR), Gabriele Matz, noch die Jahreszahl 2024 in den Raum. Doch schon damals wurde dieses Ziel hinter vorgehaltener Hand als unrealistisch bezeichnet.

Das habe sich jetzt auch bestätigt, wie die Hertener Stadtbaurätin Janine Feldmann jüngst im Bezirksausschuss Westerholt des Rates berichtete. Demnach hatte die Deutsche Bahn beim Eisenbahnbundesamt zunächst eine Sperrpause für die Jahre 2025/26 beantragt. In dieser Zeit, in der keine Züge fahren, hätte der Westerholter Haltepunkt gebaut werden können. Allerdings, so Feldmann, habe die Bahn diese Sperrpause jetzt wieder zurückgenommen.

Wichtige Ausweichroute für den Güterverkehr

Hintergrund: Die Bahnstrecke Hamm-Osterfeld, die durch Herten führt, ist eine Güterbahnstrecke von bundesweiter und sogar internationaler Bedeutung. Denn sie ist für Güter mit Überbreite ausgelegt. Mittelfristig wird die Strecke als Ausweichroute benötigt, während andere Güterstrecken in der Region saniert werden. Eine Sperrung gilt daher als unrealistisch.

Stadt hat die benötigten Grundstücke

Eine Zeitplanung für den Haltepunkt gibt aktuell also nicht. Das Verfahren zur Neu-Beantragung und Genehmigung einer Sperrpause beim Eisenbahnbundesamt ist aufwendig und dauert 1,5 bis 2 Jahre.

Zuständig sind dafür die Bahn und der VRR. Die Stadt Herten hingegen hat, so Janine Feldmann, alle nötigen Grundstücke für den neuen Haltepunkt und die Verkehrserschließung „im Sack“ – in etwa dort, wo sich auch früher der Westerholter Bahnhof befand.