
Glühwein in der Dortmunder Weihnachtstasse, Stände mit gebrannten Mandeln und knuspriger Bratwurst. Man riecht es förmlich. Dazu im Hintergrund weihnachtliche Klänge – Dortmunds Stadtwerber und Weihnachtsmarkt-Akteure müssten jubeln: Ein YouTube-Video mit schönen Bildern vom Dortmunder Weihnachtsmarkt geht seit Tagen viral.
Gedreht und ins Netz gestellt hat es der in Kalifornien lebende Vollzeit-Video-Blogger Michael „Mike“ Luttges, genannt German in Venice. Er kommt aus Krefeld, lebt aber seit mehr als 30 Jahren in Venice Beach und betreibt seit rund vier Jahren seinen YouTube-Kanal.

Er erklärt den Amerikanern bei seinen Heimaturlauben den German way of live, und porträtiert auch den Weihnachtsmarkt Dortmund 2022 auf sympathische Weise. Besser hätte man sich einen Botschafter für Dortmunds weihnachtlichen Budenzauber nicht malen können; denn Mikes YouTube-Kanal hat mehr als 300.000 begeisterte Abonnenten.

„Lots of hübschen Frolleins“
Mit seinen drei Buddies Thomas, Max und Gogo, Freunde aus seiner Kindheit in Krefeld, bummelt Mike über den Weihnachtsmarkt, erzählt warmherzig und unterhaltsam von den einzelnen Ständen, zeigt Krippen, Crepes und Kinderkarussells, schwärmt von der Bratwurst und der Currywurst, den schokoladigen Fruchtspießen und den „lots of hübschen Frolleins“, kostet Glühwein und Eierpunsch – und erklärt das german Pfand-System für die Weihnachtsmarkttasse: „America, you can learn something“ (Amerika, du kannst etwas lernen).

Und er spricht in allen Einzelheiten über den größten Weihnachtsbaum der Welt; denn wegen der Riesentanne sind sie eigentlich zum Dortmunder Weihnachtsmarkt gekommen. Wer nicht glaube, dass es sich um den größten Weihnachtsbaum der Welt handle, könne das ja googeln, sagt er. Der stehe sogar im Guinessbuch der Rekorde. Die Menschen kämen aus der ganzen Welt, um Fotos von dem Baum zu machen.

Der Weihnachtsmarkt in Dortmund sei nicht zu vergleichen mit dem in Beverly Hills, sagt Mike: „Hier riecht es anders, und es ist kälter.“ Begeistert ist er auch von den Lichtinstallationen entlang der Kampstraße.
70 Cent für die Toilette
Dass die Benutzung des Toilettenhäuschens neben einer großen Weihnachtsmann-Figur 70 Cent kostet, ist dem Video-Blogger auch eine Erwähnung wert. Immer wieder mal sind auch Bettler im Bild. Mike zeigt und kommentiert den Weihnachtsmarkt, wie er ist, aber immer wohlwollend.
Mehr als 44.000 Mal ist das Video innerhalb von sieben Tagen aufgerufen worden. Es erhielt bislang über 4000 Likes und mehr als 700 in der Regel positive Kommentare. Immer wieder schreiben die Abonnenten von Mikes YouTube-Kanal, er wecke den Wunsch beim Rest der Welt, den Weihnachtsmarkt zu besuchen. „Die Art, wie du beschreibt, was du siehst, ist sehr einladend“, kommentiert zum Beispiel Elizabeth Sandoval.

Auch bei den Händlern und Schaustellern auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt hat das Video schon die Runde gemacht. Sie sind allerdings sehr skeptisch, dass jemand deshalb aus den USA nach Dortmund kommt. In dem einen oder anderen Kommentar unter dem Video jedoch kündigen die Abonnenten genau das an.
Ein paar Minuten Fußballmuseum
Mike hat in seinem knapp 20-minütigen Streifen auch ein paar Minuten vom Deutschen Fußballmuseum untergebracht. Wer noch nicht da war, kann sich ein gutes Bild von den Exponaten machen.
Ein kleiner Fehler ist Mike aber unterlaufen. Als er sich am Ende des Videos verabschiedet, sagt er, das war es live hier vom Dortmunder „Christkindlmarket“. Na ja, dieser Fauxpas sei ihm gern verziehen.