Kollateralschäden von Corona: Familien und Kinder gehen zugrunde
Wie viele Kindeswohlgefährdungen sind in der Corona-Pandemie abgewendet worden von Fachkundigen, die als Krisenmanager sofort eingegriffen haben, wenn bei Familien in der häuslichen Isolation Feuer unter dem Dach war? Einen kleinen Ausschnitt der sozialen Störungen und Auffälligkeiten hat die Dorstener Familienpraxis mit ihren mittlerweile 20 Beschäftigten hautnah miterlebt.
Zwei Jahre Pandemie haben tiefe Spuren in den Seelen und auf den Nervenkostümen von Eltern, insbesondere Müttern, hinterlassen. Kinder trugen schwere Störungen davon, weil sie von ihren gewohnten Freunden, Freizeitaktivitäten und von der Schule abgeschnitten waren. Im Lockdown hat vieles stattgefunden, aber kein klar strukturierter Alltag, der allen Beteiligten Halt gibt.
Die häusliche Zwangsgemeinschaft hat schwelende Konflikte in Familien explodieren lassen. Die Beteiligten reagieren mit der ganzen Palette psychischer Krankheiten: Depressionen, Essstörungen, Selbsttötungsgedanken. Zu denken sollte uns allen geben, dass in der Pandemiezeit von März bis Ende Mai 2021 laut Studie des Universitätsklinikums in Essen mehr als 500 Kinder versucht haben, sich das Leben zu nehmen. Kinder, die die Hoffnung verloren haben und den Tod dem Leben vorziehen, das ist eine wirklich tragische Entwicklung. Die Kinder verdienen unsere volle Aufmerksamkeit.