
Seit dem 4. Juli tragen Klimaaktivisten ein großes gelbes Kreuz auf dem „Kreuzweg für die Schöpfung“ von Gorleben in Niedersachsen zum Dorf Lützerath am Braunkohletagebau Garzweiler in Nordrhein-Westfalen, um so auch auf die Ursachen genau dieser Umweltkatastrophen hinzuweisen und um die Menschen am Rande der Streckenführung aufzurütteln. Die Initiatoren dieses „Kreuzweges für die Schöpfung“ wollen allerdings auch ins Bewusstsein rufen, wie sehr die beiden problematischen Formen der Energieproduktion, Kohle und Atom, miteinander verknüpft sind. Ein breites Bündnis aus Klima- und Umweltinitiativen, wie z.B. die Klimaallianz oder „Students for future“, und aus christlichen Gruppen und kirchlichen Institutionen, wie die Evangelische Kirche im Rheinland oder die katholische Fraueninitiative Maria 2.0, unterstützt diese Aktion.
Am Abgrund zur Klimakastastrophe
Grünen-Ratsherr Theo Beckmann macht auf diese Kundgebung aufmerksam. „Die Starkregenfälle in der letzten Woche haben uns erneut gezeigt, dass wir am Abgrund zur Klimakatastrophe stehen. Die anhaltende, vom Menschen verursachte Erderwärmung – u.a. durch die Verfeuerung fossiler Brennstoffe wie Kohle und Gas für die Stromerzeugung – führt weltweit einerseits zu drückender Hitze, mit folgender Dürre, oder zu verheerenden Regenschauern und den damit verbundenen Schlammmoränen und Überschwemmungen an den großen und kleinen Flüssen“, schreibt der Grünen-Politiker.
Am kommenden Sonntag, 25. Juli, erreicht die Gruppe der Pilger und Pilgerinnen auf ihrem knapp 500 Kilometer langen Weg Datteln und das hiesige größte und jüngste Steinkohlekraftwerk Europas Datteln 4. „Beteiligt euch an diesem Kreuzweg für die Schöpfung für Gerechtigkeit. Heißen wir die Teilnehmer als unsere Gäste herzlich willkommen, gehen wir einen Teil ihres Weges mit ihnen, treffen wir sie im Rahmen der angemeldeten Mahnwache in der Nähe des Kraftwerks, helfen wir mit, die Aktion am Kohlekraftwerk Datteln 4 erfolgreich zu gestalten. Lasst uns diesen Kreuzweg zu einem gemeinsamen Projekt der Klimagerechtigkeitsbewegung machen“, lautet Beckmanns Appell.
Zum Empfang gibt es Im Löringhof vor dem Kraftwerk von 16 – 20 Uhr eine angemeldete Mahnwache mit dem Friedenschor Lebenslaute und der irisch angehauchten Band The Ballytobin Gathering. Die Kreuzweg-Pilger, bestehend unter anderem aus Klimaaktivisten, Theologen, Friedensaktivisten freuen sich auf einen bunten Abend und netten Austausch. Auch eine Begleitung der Etappe zum Beispiel von Lünen nach Datteln oder von Datteln nach Herne (jeweils 17 km) ist möglich. Gestartet wird jeweils um 8.30 Uhr, sagt Theo Beckmann.