
Als ein Gutachter in 2012 dem Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung berichtete, wie hoch die Schadstoffmessungen während des Abrisses der alten Ruhr-Zink-Hütte ausgefallen waren, staunten die Politiker nicht schlecht: Mehr als das Fünffache über dem erlaubten Grenzwert hatten die Werte gelegen. Das galt vor allem für Quecksilber, aber auch Zink und Cadmium waren mit stark erhöhten Konzentrationen in der Luft gemessen worden. Das Gefährliche: Der Staubniederschlag legt sich beispielsweise auf angebautem Obst und Gemüse ab und gelangt so in den menschlichen Organismus.
„Das Vertrauen ist weg“
Erst nach Beendigung der Abrissarbeiten hatten sich die Werte wieder auf ein normales Maß eingependelt. Für die Politik war das ein starkes Stück. Der damalige CDU-Fraktionschef Dr. Jürgen Wutschka sagte, man müsse nun bei Ruhr-Zink alles kritisch hinterfragen. „Das Vertrauen ist weg.“ Parteikollege Stephan Gräuler gab auch der Kreisverwaltung eine Mitschuld.
Der heutige Bürgermeister und damalige Ausschussvorsitzende André Dora (SPD) sagte: „Es ist doch auffällig, dass nach Produktionsende die Werte in den Keller gehen und uns erzählt man, es habe keinerlei Beeinträchtigungen für Bewohner und Mitarbeiter gegeben.“ Deshalb plädierte auch er dafür, Ruhr-Zink weiterhin kritisch zu betrachten.