
Mit Sorge erinnerten sich die Anwohner an die 1990er-Jahre zurück. Damals hatte es gleich mehrfach Überschwemmungen im Baugebiet Datteler Berg II gegeben. Keller standen mannshoch unter Wasser, der Schaden für die Hausbesitzer war immens.
Schuld daran war, so der damalige Tiefbau-Chef Josef Kiffer, der Starkregen, der in den Jahren zuvor immer häufiger vorgekommen war. Da die umliegenden Felder höher lagen als das Wohngebiet, flossen Unmengen Wasser. Aber auch der Sand von den Äckern kam und verstopfte Gullis, verdreckte Straßen und landete in den Kellerräumen.
Dattelner Kanalisation war hoffnungslos überfordert
Die Stadt Datteln wollte deshalb die Kanalisation, die mit den Wassermengen hoffnungslos überfordert war, erweitern. So sollten bei Starkregen genügend Rückhalte-Möglichkeiten vorhanden sein, um das Wasser kontrolliert abfließen zu lassen. Das System aus Gräben und Rohrleitungen sollte zwischen 150.000 und 370.000 Euro kosten, zuzüglich der Grundstücke, die man dafür ankaufen musste. Letzteres war auch der Grund, warum man nicht sagen konnte, wie lange die ganze Maßnahme überhaupt dauern würde.
Die Hausbesitzer indes hatten sowieso schon vorgesorgt. Sie hatten ihre Keller über die Jahre verbarrikadiert und sogar meterhohe Mauern um ihre Grundstücke gezogen. Das war am Ende billiger, als alle paar Jahre für immer neue Schäden aufkommen zu müssen.