Anekdoten aus der BVB-Vereinsgeschichte Bestochene Schiris und ein knurrender Bundestrainer

Lothar Emmerich am Ball.
1964 schied der BVB im Europacup der Landesmeister gegen Inter Mailand aus - weil er verpfiffen wurde. © imago images/Horstmüller
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Im Europacup der Landesmeister traf der BVB 1964 im Halbfinale auf Inter Mailand. 2:2 hieß es in Dortmund. Das Rückspiel fand im Guiseppe-Meazza-Stadion statt. Schiedsrichter war Branco Tesanic, einer der beiden Linienrichter hieß Alexander Skoric. Beide schlugen sich gnadenlos auf die Seite der Herrera-Schützlinge. Der Höhepunkt der „Willkür“ kam in der 21. Spielminute. Mailands Suarez trat gezielt und brutal in Hoppy Kurrats Unterleib. Alle hatten das Foul gesehen. Die Zuschauer im Stadion, die Zuschauer an den Fernsehgeräten. Nur Tesanic nicht. Obwohl er direkt daneben stand. Tesanic und Skoric büßten ihre Sünden einige Zeit später. Beide waren von den Mailändern bestochen worden. Die Konsequenz: Sperre auf Lebenszeit. Der BVB hatte allerdings nichts davon. Mit dem 0:2 in Mailand war man aus dem Europapokal ausgeschieden.

Ein knurrender Bundestrainer

Das DFB-Pokalendspiel 1965 zwischen dem BVB und Aachen ging nicht gerade als fußballerische Feinkost in die Geschichte ein. Zum ersten Male wohnte ein Bundespräsident – Heinrich Lübke aus dem Sauerland – einem Fußballendspiel bei. Nach dem Match sagte er zu Sepp Herberger, der neben ihm saß: „Herr Bundestrainer, das war ja wirklich ein tolles Spiel!“ Darauf knurrte Herberger: „Das beste an diesem Spiel war die Musikkapelle in der Halbzeit!“ Allerdings: Der BVB siegte mit 2:0 und schuf damit die Voraussetzung für den Europapokalsieg 1966.

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